Workshop Borkum

Sechzehn Jugendliche sind der Einladung des Zukunftsstadt-Teams gefolgt und haben sich in lebhaften Diskussionen der Entwicklung der Reede gewidmet – natürlich aus ihrer eigenen Sicht. Worin sich das Future Lab Borkum von den anderen Workshops unterscheidet, ist, dass die Jugendlichen zeitgleich mit den erwachsenen Bürgern Borkums die Reede „beplanen“.

Die Erwachsenen sind dem Aufruf der Wirtschaftsbetriebe und den sie unterstützenden Planern gefolgt, sich in den Prozess einzubringen, der die Aufstellung des integrierten städtebaulichen Entwicklungsplans zur Folge hat. Wenn die Erwachsenen die Reede planen, also die Zukunft dieses Gebietes, dann ist das die Motivation der Jugendlichen, sich selbst in diesen Entwicklungsprozess einzubringen. Ihr Interesse lag natürlich ganz klar darin, dieses für sie interessante Gebiet mit dem Hafen, den Hafenbecken und den Anlagen darum herum sowie mit der Jugendherberge und seinen Einrichtungen und Flächen für ihre Bedarfe und Bedürfnisse mit zu gestalten und zu entwickeln.

Die Jugendlichen waren enorm engagiert. Das zeigen nicht nur die Ergebnisse und ihre Bereitschaft, den ganzen Samstag zu diskutieren und kreativ zu sein, sondern auch ihr Engagement zum Ende der Veranstaltung. Alle sind  bis zum Schluss dageblieben und zwei der Jugendlichen haben die Ergebnisse dem gesamten Auditorium vorgestellt. Dieser Einsatz verdient die Beachtung der Erwachsenen, also derjenigen, die zurzeit die wesentlichen Gestalter und Akteure Borkums sind, bei der weiteren Planung und Entwicklung der Reede. Das zumindest sind die Wünsche der Jugendlichen, die sie zum Schluss der Veranstaltung zum Ausdruck gebracht haben. Und wie die Ergebnisse der „Erwachsenen-Workshops“ gezeigt haben, ist man da nicht weit auseinander. Außerdem sei noch erwähnt, dass die Inseljugend keinen Unterschied zur Gästejugend sieht: alle Sport- und Freizeitanlagen sollten aus ihrer Sicht für alle nutzbar sein.

Im Folgenden zählen wir einige der wesentlichen Ideen auf:

Bereich „Jugendherberge“:

  • Jugendherbergs-App für Touristen und Insulaner zum Austausch von Aktionen und Veranstaltungen, aber auch, um die Nutzung durch die Jugendlichen vereinfachen zu können (sozusagen mit „Buchungsmöglichkeit“)
  • Parcouranlage: eine trendige Sportart, die allein oder auch in Gruppen durchgeführt werden kann; die Anlagen können so gestaltet werden, dass sie mehrfach nutzbar sind
  • E-Karts: eine Idee, um nicht nur Spaß zu haben, sondern auch den Umweltgedanken an die Bevölkerung und die Gäste zu transportieren (man kann auch beim Spaß haben CO2 einsparen)
  • Eine Kletterwand einrichten: es scheint, dass gerade die alte Schießanlage dafür geeignet ist
  • Graffitifläche: die Idee ist, die bestehenden grauen Wände mit Graffiti künstlerisch aufzuwerten; es wurde diskutiert, einen Wettbewerb zu veranstalten; das könnte man auch regelmäßig, also z.B. jährlich machen und daraus ein überregionales Event veranstalten
  • bessere Busverbindungen: ein ganz wichtiges Thema bei den Jugendlichen. Sie würden die Jugendherbergsanlage gerne mehr nutzen, aber die Busverbindung/ die Taktung reicht dafür nicht aus. Die Busse müssen regelmäßiger und auch später abends/nachts fahren.
  • Kleinfeldkäfige (Fußball), statt einem großen Platz sollten eingerichtet werden
  • Der Informationsaustausch zwischen Borkumern und der DJH, über Angebote der DJH, sollten leichter verfügbar/bekannt gemacht werden, zum Beispiel über eine App (siehe oben)
  • Schließfächer in der Jugendherberge sind nötig, die jeder benutzen kann, damit die Jugendlichen ihre Sportsachen und sonstige Utensilien während des Aufenthalts unterbringen können.

Bereich „Hafengebiet“:

  • Ein Indoorspielplatz wird gewünscht. Könnte mit der Jugenddisco, einer Schlittschuh-/ Rollschuhanlage und weiteren Freizeitangeboten verknüpft werden.
  • Die gesamte Reede sollte mit freiem Wlan versehen sein.
  • Eine Mehrzweckhalle (siehe Indoorspielplatz) sollte auch z.B. Tanzkurse anbieten können.
  • Das Hafenbecken im westlichen Bereich könnte für Wassersportaktivitäten ausgebaut werden (Kitesurfen, Jetski, Windsurfen, Segeln, Surfen, Wakeboarden)
  • Infozentrum: ist auch für die Jugendlichen von großem Interesse
  • Starbucks ist für Jugendliche wichtig (oder eben ein attraktives, jugendbezogenes Angebot, wie z.B. eine Shishabar
  • Es fehlt den Jugendlichen an Möglichkeiten, ihre Geburtstage und sonstige Feste zu feiern; eine Partyhalle zum Mieten ist deswegen genannt worden.
  • Ein Angebot für die Selbstversorgung fehlt in der Reede (Supermarkt mit längereren Öffnungszeiten, EC-Automat)
  • Den Wetterturm als Aussichtturm und für die Umweltbildung im Bereich Klimaschutz/Klimawandel zu nutzen, wurde begrüßt. Vorstellbar ist eine Verbindung zwischen Klimamuseum und Infozentrum , wobei die Ausstellung/en mit Schülerprojekten verbunden werden sollten.
  • mit Schülerprojekten verbinden
  • besserer Radweg in den Ort (vergrößern & beleuchten)

Die gesamte Reede betreffend:

Einige weitere Ideen waren: Indoorspielplatz für Kleinkinder, ein Abenteuerspielplatz (ab 12 Jahren), eine Lasertag-Anlage, ein OpenAir-Kino, eine Eventfläche an der nord-östlichen Ecke des Hafenbeckens , eine Kegel-/Bowlinganlage, ein Skaterpark und eine Bühne, um auch mal eine Band auftreten zu lassen. Also rundweg deutlich mehr und interessantere, auf den jugendlichen Bedarf abzielende Freizeitangebote, die auch mal lauter sein dürfen, als im Kurviertel und in den Wohnbereichen.

Erwähnt werden soll an dieser Stelle auch, dass sich die Jugendlichen viele Gedanken gemacht haben, wie die Reede für Fußgänger und Radfahrer attraktiver mit einem Rundweg erschlossen, aber durch entsprechende Lichtanlagen auch sicherer gemacht werden kann.

Und besonders intensiv wurde auch diskutiert und mit das mit einem Konsens im Ergebnis, dass das Wohnen auf der Reede für Bewohner und Mitarbeiter/Fachkräfte deutlich ausgebaut werden soll, aber zu attraktiven und bezahlbaren Preisen und das diese Wohnungen durch die Politik gesichert werden müssen. Auch über den Ausbaustil der Wohnanlagen wurde diskutiert, mit unterschiedlichen Ergebnissen, aber Betonklötze sind unerwünscht, individuell sollte es sein.