Sieben Projekte erhalten positives LAG-Votum

Am 13. November 2017 fand die 4. Sitzung der LAG Wattenmeer-Achter in Aurich statt. In der Sitzung beriet und beschloss die LAG u.a. über sieben Projektideen, die zu den beiden Stichtagen in diesem Jahr bei der LAG eingegangen waren. Mit dem positiven LAG-Votum ist nun eine formale Antragstellung beim Amt für regionale Landesentwicklung möglich.

Die folgenden Projekte erhielten ein positives Votum:

Umbau und Sanierung „Haus Ansgar“ (Wangerooge)

Das Haus Ansgar leistet mit der katholische Pfarrei und der öffentlichen Bibliothek einen großen Beitrag für das Gemeinwohl auf der Insel. Neben den Gottesdiensten veranstalten der Inselpastor und die mehr als 30 Ehrenamtlichen im Pfarrteam ganzjährig viele Fest, Feiern und Aktionen (konfessions- und religionsübergreifend). Darüber hinaus wird Seelsorge für die Gäste angeboten. Außerhalb der Sommerferien wird das Haus Ansgar für Exerzitien genutzt. Das Haus soll nun umgebaut bzw. saniert werden. Die bei LEADER eingebrachten Maßnahmen beziehen sich dabei ausschließlich auf die Barrierefreiheit: So soll ein Fahrstuhl, behindertengerechte Schlafräume inkl. entsprechender Sanitärausstattung und ein Gebäude-Leitsystem für sehbehinderte Gäste umgesetzt werden. Insgesamt ist es der klare Wunsch und das bestreben der Kirchengemeinde, das komplettte Angebot des Hauses (Bücherei, Seelsorge, Exerzitienangebote etc.) auch behinderten Gästen zugänglich zu machen. Antragstellerin ist die Kirchengemeinde St. Willehad.

Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie für die Insel Spiekeroog

Die Insel Spiekeroog bezeichnet sich seit vielen Jahren als grüne Insel. Daneben besteht eine hohe Affinität vieler Insulaner und Gäste zu einem nachhaltigen Lebensstil. Eine verbindliche Zieldefinition mit abgeleiteten Strategien und Maßnahmen sowie einem Erfolgscontrolling gibt es jedoch nicht. Daher steht die Entwicklung einer erfolgversprechenden Ziel- und Strategiedefinition sowie die Herausarbeitung konkreter Maßnahmen im Mittelpunkt dieses Projektes, um neue Maßstäbe und eine Leitlinie für einen nachhaltigen Tourismus und ein nachhaltiges Leben auf Spiekeroog zu setzen. Antragsteller ist die Nordseebad Spiekeroog GmbH.

Steg ins Wattenmeer (Norderney)

Die Insel Norderney hat in der Vergangenheit bereits eine Reihe von barrierefreien Maßnahmen umgesetzt, so z.B. die Thalasso-Aussichtsplattformen. Durch die positive Erfahrung soll nun der geplante „Steg ins Wattenmeer“ diese Philosophie konsequent weiterführen. So wird auch dieser Bereich im Weltnaturerbe Wattenmeer zukünftig den Gästen (und auch den Einheimischen) erschlossen. Menschen mit Handicap, generell älteren oder gehbehinderten Urlaubern oder Familien mit Kindern können dabei den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer quasi betreten und ihm ganz nah sein.Durch eine Kooperationsvereinbarung mit der Nationalparkverwaltung wird gewährleistet, dass die Belange des Naturschutzes berücksichtigt sind. Antragsteller ist die Staatsbad Norderney GmbH.

Attraktivierung des Kurzentrums auf Spiekeroog

In den vergangenen Jahren ist ein touristisches Zentrum im Bereich der Kurverwaltung enstanden, durch den Neubau des Kinderspielhauses, die Eröffnung des Haus des Gastes und des InselBad & und DünenSpas, der Modernisierung der Tennisanlage und der Eröffnung des Inselkinos. Nun soll in die Außraumgenstaltung des Kurzentrums investiert werden, welche heute noch dem Stand der 70er und 80er Jahre entspricht. Dafür wurde ein Gestaltungskonzept entwickelt, das einzelne Formelemente zu einem Gesamtensemble vereint und den besonderen Charakter der Insel widerspiegelt. Um den Kurplatz insbesondere auch für Kinder und Familein attraktiv zu gestalten, ist die Integration eines Abenteuer-Golfparcours vorgesehen. Jede Bahn wird von Künstlern individuell entworfen und mit inseltypischen Stilelementen versehen. Dies können künstlerisch bearbeitete Dalben, Spundwand- oder Schiffselemente, Treibhölzer, Windspiele, Wasserläufe, Seezeichen oder ähnliches sein. Jede Bahn erhält dabei ein eigenes Subthema, welches auf das Hauptthema „Nordseeinsel Spiekeroog“ einzahlt. Die Abenteuergolfbahnen werden barrierefrei gestaltet. Geschaffen wird somit ein generationsübergreifender Freizeit- und Erlebnisbereich, der auch mobilitätseingeschränkte Personen zum Mitmachen einlädt. Die Menschen begegnen sich und kommen miteinander ins Gespräch. Zudem fördert es gemeinsame Aktivitäten insbesondere von Familien. Antragstellerin ist die Nordseebad Spiekeroog GmbH.

Borkum 2030 – Strandentwicklungskonzept

Im Jahr 2011 wurde erstmals ein ausführliches Tourismuskonzept für die Insel Borkum als schriftlich formulierte Grundlage für die Tourismusentwicklung erarbeitet, die Fortschreibung mit dem Zeithorizont 2030 erfolgte 2016. Das vorgelegte Tourismuskonzept umfasst insbesondere auch die Destinationsentwicklung, welche nun mit dem Strandentwicklungskonzept in einem Bereich konkret ausgearbeitet werden soll. Der Masterplan soll den planerischen Leitrahmen für die aktuelle und zukunftsgerichtete Entwicklung der touristischen Infrastruktureinrichtungen und des Dienstleistungs- und Serviceportfolios am Strand im verpflichtenden Einklang mit ökologischer, ökonomischer und soziokultureller Ausrichtung setzten. Durch integrative Planungsmaßnahmen bezüglich Pflege, Modernisierung, Anpassung und Erweiterung steigert das Konzept die Attraktivität des Strandes für Einwohner und Gäste gleichermaßen und sichert den Erhalt und die Entwicklung der zielgruppenorientierten und qualitativ angemessenen Angebotselemente. Kernvorgaben bei der Erstellung des Konzeptes sind Barrierefreiheit, Umwelt- und Ressourcenbewusstsein, Innovationsfähigkeit, Einbindung in die Natur sowie Vernetzung. Antragstellerin ist die Wirtschaftsbetriebe der Stadt Nordseeheilbad Borkum GmbH.

Neugestaltung des Dünenspielplatzes auf Wangerooge

Der bestehende „Abenteuerspielplatz“ am Ortsrand in den Dünen westlich des Freizeitbades war bisher eine seit Jahrzehnten instand gehaltene Ansammlung von Einzelspielgeräten. Im Frühjahr 2017 waren innerhalb kurzer Zeit die verbliebene Großgeräte (Seilbahn und Rutschenturm) sowie einige Kleingräte aufgrund von Witterungseinfluss und Abnutzung abgängig. Nun soll ein zeitgemäßes Spielplatzkonzept entwickelt und der Spielplatz als generations- und familienstrukturübergreifender Attraktionspunkt neu gestaltet werden. Bei der Gestaltung werden Themen wie Schiffahrt, Nistplätze/Salzwiesen, Dünen/Meer/Wellen/Strand, Wattenmeer und Leuchtturm durch die Spielgeräte aufgegriffen. Ergänzend hierzu werden zu den einzelnen Themen Schautafeln mit einfachen Erläuterungen zum jeweiligen Thema aufgestellt. Die Gestaltung mit Bildern und Texten soll als Projekt „Inselkinder erklären Gästekinder“ innerhalb der Inselgrundschule als Projektpartner umgesetzt werden. Die Aufstellung erfolgt jeweils bei dem zum Thema passenden Spielgerät. Antragstellerin ist die Gemeinde Wangerooge.

Juist App

In unserem digitalen und mobilen Zeitalter möchten die Gäste überall mit Informationen nach ihren Wünschen informiert werden. Juist wiederum möchte sein Angebot verbessern und die vorhandenen Angebote optimieren sowie den Verkauf effektiveren. Hierfür ist heute ein App das richtige und entscheidende Werkzeug. Darum soll eine Juist-App entstehen. Mit der App soll die Kommunikation zwischen dem Gast und Juist perfektioniert werden. Direkt mit der Buchung der Unterkunft soll der Service verbessert, Zusatzangebote verkauft und Vorfreude entwickelt werden. Dynamische Profilierung und individualisierte Kommunikation sind die Voraussetzung dafür. Es soll ein direkter Draht zum Gast z.B. durch Livechats entstehen. Den Vermietern soll auf diesem Weg für ihre Gäste eine digitale Gästemappe zur Verfügung stehen, die stets auf dem aktuellsten Stand ist. Personalisiert und individuell – je nach Interessen, Umgebung, Wetterlage oder Auslastung soll der Gast auf Juist durch Push-Nachrichten wertvolle personalisierte Urlaubs-Tipps zu den aktuellen Besucherzahlen im Erlebnisbad, Gewitterwarnungen für den geplanten Strandspaziergang, Empfehlungen zu regionalen und saisonalen Spezialitäten, Veranstaltungstipps usw. erhalten. Darüber hinaus soll mit der App und das Projekt „Klimainsel Juist“ stärker und direkter kommuniziert werden. Antragstellerin ist die Inselgemeinde Juist.