Rottum, Wracks und der Windkraftpark

Wer war schon auf Rottum? Wer kennt die alten Geschichten der Schiffbrüche um Borkum herum? Wer hat sich den Windpark da gegenüber von unserer Promenade schon aus der Nähe angschaut?

Ein Projekt von und mit Schiffbaulehrlingen aus Deutschland könnte einen Rumpf auf Borkum wieder zu einem einsatzfähigen Schiff machen. In Zusammenarbeit mit den Insulanern, Borkumern und Studierenden aus verschiedenen Fachrichtungen (je nach Fragestellung, s.o.) können saisonale Teams die dann in saisonaler Anstellung den genannten Fragen nachgehen und Borkum um eine außerordentliche Attraktion und um fundiertes Wissen bereichern.

Zunächst müsste das Ganze voll subventioniert werden, aber bei entsprechender Planung könnte sich das Projekt noch in den ersten drei Vierteln des Förderzeitraums selbst tragen.

Umwelttechnik und Ausbildung.

Off-Shore Energie, oder wie im Borkumer Fall, On-Shore Energie ist ein Wirtschaftsbereich, der wächst. Durch eine Anschubsubvention o.ä. können sich hier neue Betriebe ansiedeln. Wir haben einen Tiefseehafen, der prädestiniert ist für Schiffsschwerlasttransporte, wie sie derzeit auch nach Helgoland erfolgen. Zulieferer und ähnliche Firmen könnten sich hier ansiedeln, wenn die Bedingungen stimmen. Hierbei entständen auch Ausbildungsplätze und die Hafengegend würde belebter werden.

Künstler in Residenz.

Auf den Inseln brauchen wir Impulse von außen. Das merken wir im Winter und auch im Sommer. „Wir kochen in der eigenen Suppe.“ Impulse entstehen durch neue Blickwinkel, durch etwas anderes, an dem wir merken, dass wir uns davon unter-scheiden. Oder wir merken, dass wir der jeweiligen Kunst sehr ähnlich sind. Oder sie uns egal ist. Oder sie uns aufregt, negativ oder positiv. Alles Impulse.

Neben der reichen Tradition der Insel oder gar in Verknüpfung mit ihr, sollte bildende, darstellende oder auch performative Kunst stattfinden. Dafür, und das ist mein Vorschlag, sollten für den Förderzeitraum jährliche Residenzen für zwei bis vier Künstler/Künstlerinnen ausgeschrieben werden. Als Ateliers können derzeit ungenutzte Gebäude genutzt werden – temporär oder für einen langen Zeitraum. Auf Borkum bietet sich momentan das leerstehende Gebäude der alten Post mitten in der Fußgängerzone an.

Eventuell könnte eine Oberthema ähnlich dem Konzept von „Watertorn Börkum“  gewählt werden, zum Beispiel Leben am und im Meer.

Solche Residenzen können das Leben auf der Insel bereichern und auch die touristische Attraktivität außerhalb der Zeiten der Hauptsaison steigern. Ganz nebenbei erweitert sich das Image der Insel um einen entscheidenden, progressiven Aspekt – den der zeitgenössischen Kunst.