Neue Angebote für und Bewerbung der „Best Ager“

Mit dem demografischen Wandel wird der Anteil der Gäste über 55 Jahre in Norden-Norddeich wie in allen deutschen Tourismusorten steigen. Um das Image eines modernen Nordseeheilbades zu halten, wird es wichtig sein, weiterhin junge Familien und Paare nach Norden-Norddeich zu bekommen – der Tourismus in Norddeich lebt von dem generationsübergreifenden Miteinander von Jung und Alt. Der unweigerlich sinkende Anteil junger Gäste muss durch „junggebliebene Ältere“, die Best Ager, aufgefangen werden, um die vorhandenen Kapazitäten weiterhin gut auszulasten. Besondere Angebote für diese Zielgruppe müssen daher herausgesucht, weiter oder neu entwickelt, unterstützt und anschließend gemeinsam beworben werden. Von Vorteil für die Zielgruppe Best Ager ist die sehr gute Bahnanbindung von Norden-Norddeich. Eine Werbekampagne für Bahnreisende anhand der herausgearbeiteten Angebote wäre ein zielorientierte Maßnahme (siehe Tourismusstrategie 2030, S. 26/31).

Erweiterung Strandangebot

Der Strandbereich mit Sand, Strandkörben, Promenade und Haus des Gastes ist der bedeutendste Anlaufpunkt der Gäste in Norden-Norddeich. Die Gäste wollen „Meer erleben“. Durch die Steigerung der Unterkunftskapazitäten in den letzten Jahren kommt es an einzelnen Sommertagen zu Engpässen im Strandbereich – damit sinkt leider auch die Gästezufriedenheit. Eine Erweiterung der Strandfläche und Optimierung des Angebotes mit zusätzlichem Kiosk und Toiletten im westlichen Bereich wäre wünschenswert, wenn dies wirtschaftlich sinnvoll zu realisieren ist (siehe Tourismusstrategie 2030, S. 28).

Einkaufsstadt an der Küste bewerben

Die guten Shopping-Möglichkeiten in Norden sind ein Alleinstellungsmerkmal von Norden-Norddeich im Vergleich zu den umliegenden Küstenorten. Diese Besonderheit gilt es gemeinsam weiter zu entwickeln und zu bewerben – bei den eigenen Gästen aber v.a. auch für Tagesgäste aus den umliegenden Küstenorten und dem Binnenland. Dazu ist ein gemeinsamer Werbeauftritt der Kaufmannschaft mit Faltblatt und Aktionskalender sowie einer attraktiven, mobilen Internetseite sinnvoll. So könnten gerade in der Vor- und Nachsaison über Promotion-Aktionen in den Nachbarorten Urlauber in die Norder Innenstadt gezogen werden (siehe Tourismusstrategie 2030, S. 30).

Ausbau Onlinemarketing

Im Bereich Onlinemarketing steht Norden-Norddeich im Vergleich mit den Nachbarorten und den Inseln hinter Norderney mit an der Spitze. Diese führende Position gilt es zu stärken und auszubauen. Sich zukünftig neu entwickelnde Medien sollten erschlossen und vor allem neue Vertriebswege entwickelt und genutzt werden. Gästemeinungen könnten verstärkt eingebunden werden. Die Entwicklung sollte sich aber am tatsächlichen Bedarf unserer Gäste und dem Nutzen für diese orientieren (siehe Tourismusstrategie 2030, S. 31/32).

„Meer erleben“ mit Aquapark am Strand

Im Nordseeurlaub sind bei den Gästen maritime Erlebnisse gefragt wie Shanty-Chor, Kutterkorso oder Wellenbad. Hier gilt es besondere Erlebnismöglichkeiten in Norden-Norddeich zu schaffen, um sich von den anderen Küstenorten zu unterscheiden. So ist die Idee entstanden, auf dem Gelände des in die Jahre gekommenen Freibades im Strandbereich einen kostenfreien Aquapark zu schaffen. Dies wäre ein attraktives Angebot gerade für Kinder und junge Familien aber auch für die Förderung des Miteinanders von Jung und Alt (siehe Tourismusstrategie 2030/ 2. Zukunftswerkstatt).

Profilierung durch Entwicklung von Unverwechselbarkeit

Im enger werdenden Wettbewerb um die geringer werdende Nachfrage im Deutschlandtourismus muss Norden-Norddeich ein klares, unverwechselbares „Gesicht“ entwickeln durch originelle Themen und Angebote – Ziel könnte „das moderne Nordseeheilbad“ sein, welches für Jung und Alt gleichermaßen attraktiv ist und unverwechselbare, erlebnisorientierte Angebote vorhält. Unterstützt werden kann diese Zielentwicklung durch die Gründung eines „Gästebeirates“, der jährlich zweimal tagt und gemeinsam mit den Verantwortlichen der Kurverwaltung und der Stadt sowie interessierten Tourismusakteuren über die „Unverwechselbarkeit“ von Norden-Norddeich diskutiert und Maßnahmen zur weiteren Profilierung vorschlägt (siehe Tourismusstrategie 2030).

Qualitative Wachstumsziele stärker forcieren

Die Steigerung der Gäste- und Übernachtungszahlen, wie wir sie aus der Vergangenheit in Norden-Norddeich kennen, ist durch den demografischen Wandel in Deutschland nicht mehr möglich – weniger Deutsche machen weniger Urlaub in Deutschland. An die Stelle des quantitativen Wachstums muss das Ziel der qualitativen Entwicklung treten. Mehr Wertschöpfung pro Gast ist das Ziel. Dafür sind hochwertige aber vor allem vielfältige Angebote notwendig, für die „unsere Gäste“ bereit sind entsprechend zu zahlen. Vorangetrieben werden könnte dies durch die Ausbildung „freiwilliger Qualitäts- oder Innovations-Coaches“, die im Anschluss Dritte gegen eine geringe Gebühr beraten und in der qualitativen Entwicklung unterstützen (siehe Tourismusstrategie 2030, S. 22/ Abb. 18).

Erstbesucher durch „frische Angebote“ gewinnen

Die Stammgäste bilden mit etwa 70% die Mehrheit in Norden-Norddeich. Neue und v.a. junge Gäste für die Zukunft zu gewinnen wird zunehmend schwieriger, da der Anteil und die Anzahl junger Menschen und Familien in Deutschland insgesamt sinkt. Norden-Norddeich muss sich gegenüber anderen Orten mit neuen, „frischen“ Angeboten profilieren, um neue Gäste gewinnen. Die Angebote sollten von einer Arbeitsgruppe aus Stadt, Kurverwaltung und interessierten Akteuren/ Initiatoren entwickelt werden. Ein Einstieg kann über das Kennenlernen von neuen Angeboten in anderen Tourismusorten erfolgen sowie durch den fachlich moderierten und begleiteten Austausch der Arbeitsgruppe. Danach sollte eine Unterstützung bei der Realisierung der abgestimmten Ideen erfolgen (siehe Tourismusstrategie 2030, S. 22).

Zertifizierung nach DTV vorantreiben

Norden-Norddeich ist Spitzenreiter in Niedersachsen bei der Anzahl der nach DTV-Sternen zertifizierten Unterkünfte. Die Zentrale Unterkunftsvermittlung der Kurverwaltung vermittelt ausschließlich zertifizierte Unterkünfte, um die Qualität der Unterkünfte und damit die Zufriedenheit der Gäste auf hohem Niveau zu halten. Die Vermieter sollen zur Zertifizierung ihrer Unterkünfte motiviert und dabei fachlich (und eventuell auch finanziell) unterstützt werden (siehe Tourismusstrategie 2030, S. 4/23/28).

Neue Angebote zum Weltnaturerbe

Außerhalb von Nationalparkhaus, Seehundstation und Waloseum könnte eine weitere Anlaufstelle geschaffen werden (möglichst in gleicher Trägerschaft), welche die Themen Weltnaturerbe und Klimaschutz modern/ erlebnisorientiert/ multimedial aufbereitet. Denkbar ist ein 4-D-Kino-Erlebnis. Es nutzt die Besonderheit des Weltnaturerbes, bietet gleichzeitig ein Freizeit- und Erlebnisangebot auch für „schlechtes Wetter“. Etwa 2.000 Besuchern sollte die Einrichtung täglich den Zutritt ermöglichen (siehe Tourismusstrategie 2030, S. 28).