1. „Vorschlag“ bzw. Kritik an dieser Veranstaltung

Nun, ich habe jetzt mehr als eine Woche abgewartet, seit dieses Forum/dieser Workshop ins Leben gerufen wurde. Bisher wurde noch kein Vorschlag von den Mitgliedern der Stadt Norden gemacht.

Mir gehen eine Menge Sachen/Ideen  durch den Kopf, einige kon- andere eher unkoventionell, bzw. un-/realistisch.

Ich in ein „Norder Junge“. Wie die meisten, die „etwas auf sich hielten“  in meiner Generation (Baujahr 1970-1990), bin auch ich abgewandert (= brain-drain), aber bin immer der Stadt auf gewisse Weise verbunden geblieben.

Bisher bewusst ist mir eigentlich nur, dass dieses 2-Millionen-Euro-Projekt eigentlich eher lachhaft ist; denn was will sich bitte mit dieser Summe, geteilt durch acht Gemeinden, auf die Beine stellen lassen?! In die Wege leiten lassen sich demnach ein paar Machbarkeitsstudien, aber nichts, was die Struktur der jeweiligen Gemeinde zeitnah/mittelfristig, und, ich bezweifele sogar langfristig ändern wird.

Warum haben sich nicht weitere relevante Kommunen angeschlossen? Warum wird dieses Projekt aus dem „fernen Oldenburg“ gesteuert? Gibt es vor Ort keine Institutionen, die das Projekt begleiten und auswerten, und ggf. mit der EU-Komission in Kontakt treten können.

Ideen gibt es genug, aber ich will nicht, dass meine in „die falschen Hälse“ gelangen!

2 Gedanken zu „1. „Vorschlag“ bzw. Kritik an dieser Veranstaltung

  • 22. September 2014 um 18:04
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    Moin,
    auch ich sehe in der Realisierung kaum Erfolge. Das zur Verfügung stehende Kapital reicht nicht. Aus den bereits
    veröffentlichten Vorschlägen kristallisieren sich 4 Haupanliegen heraus. Bezahlbarer Wohnraum, Fachkräftemangel,
    erneuerbare Energien, Tourismus/Werbung. Man könnte eine ähnliche Plattform gründen, wie diese und untereinander realisierbare Vorschläge ausarbeiten. Gründen wir z.B. unsere eigene Bank. Wir suchen Kapitalgeber, deren Einlage entsprechend verzinst wird und fangen mit dem Wohnungsbau an. Fachkräfte kommen
    nur, wenn die Infrastruktur stimmt. Natürlich ist mein Vorschlag jetzt sehr grobmotorisch und dient lediglich als Ansatz. Meine Vorschläge werden folgen. Gruß von der Insel Spiekeroog

  • 9. Oktober 2014 um 14:30
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    Hallo kaos77,

    vielen Dank für Ihren Beitrag, aus dem deutlich wird, dass Ihnen die Zukunft der Stadt Norden bzw. der Region am Herzen liegt.

    Zu Ihren Fragen / Bedenken:

    Sie fragten, warum sich nicht weitere relevante Kommunen dem Projekt angeschlossen haben.
    Wir sehen den Gebietszuschnitt aus verschiedenen Gründen als passend:

    1. Zum einen sollte die Region eine gewisse Homogenität in naturräumlicher, sozialer/gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Hinsicht haben. Dies ist beim Wattenmeer-Achter und insbesondere bei den 7 Ostfriesischen Inseln gegeben. Die Stadt Norden ist durch die Fähren wirtschaftlich eng mit den Inslen verbunden. Darüberhinaus haben die Kommunen Juist, Norderney, Baltrum und Norden bereits in der letzten Förderphase als ILE-Region Tourismusdreieck erfolgreich zusammengearbeitet.

    2. Für die kommende Förderperiode ist eine flächendeckende Förderung der Ländlichen Räume in Niedersachsen vorgesehen. Die vier der Ostfriesischen Inseln, die in der letzten Förderperiode noch „weiße Flecken“ waren, gehören nun zum Wattenmeer-Achter. Die Gemeinden der Ostfriesischen Küste, die evtl. noch als „weitere relevante Kommunen“ in Betracht kommen, arbeiten bereits seit dem Jahr 2000 erfolgreich in der LEADER-Region Nordseemarschen mit. Verständlicherweise ist ein Wechsel hier wenig sinnvoll.

    3. Die Bereitschaft, an solchen Projekten teilzunehmen, muss und sollte immer von den Kommunen ausgehen und kann kaum von außerhalb gesteuert werden. Die nun teilnehmenden Kommunen haben sich freiwillig und bewusst zusammengeschlossen. Darüber hinaus ist der Gebietszuschnitt (7 Inseln und eine Stadt) wohl einzigartig in der Ländlichen Entwicklung Deutschlands.

    Sie bemerkten, dass die Fördersumme von 2 Mio. € nicht geeignet sei, etwas auf die Beine zu stellen.

    1. Aus monetärer Sicht scheinen 2 Mio. € durch 8 Kommunen verteilt auf 6 Jahre nicht viel bewirken zu können. Nicht berücksichtigt wird bei dieser Überlegung allerdings, dass bei jedem Projekt immer auch die Kofinanzierung gegeben sein muss. Die Erfahrungen aus anderen Regionen zeigen, dass so aus 1 € Förderung am Ende bis zu 3 € an Investition generiert werden (Beispiel einer Region in Ostfriesland). 6 Mio. € sind dann schon eine andere Größenordnung.

    2. Neben den 2 Mio. €, die die Kommunen mit der Bewilligung als LEADER-Region zur Verfügung gestellt bekommen, gibt es natürlich neben ELER noch weitere Fördertöpfe, über die Projekte des Regionalen Entwicklungskonzeptes gefördert werden können (z.B. EFRE, ESF). Aber auch die Fördersätze aus der Dorferneuerung erhöhen sich durch die Bewilligung als LEADER- oder ILE-Region.

    3. Neben den monetären Vorteilen entstehen natürlich noch weitere positive Effekte, die nicht beziffert werden können. Die Erfahrung zeigt, dass die Zusammenarbeit im Rahmen von LEADER und ILE dazu führt, dass die Städte und Gemeinden sich besser kennenlernen und auch außerhalb dieser Programme verstärkt zusammenarbeiten, sich austauschen oder interkommunal Projekte planen und durchführen. Neben der Vernetzung innerhalb der Region bietet LEADER darüber hinaus noch den Kontakt zum Netzwerk der LEADER-Regionen und somit zum Erfahrungsaustausch etc. Diese Tatsachen werden leider häufig im Angesicht der 2 Mio. vergessen oder unterschätzt.

    Wir hoffen, dass wir einige Ihrer Frage klären bzw. Ihnen einige Ihrer Bedenken nehmen konnten.

    Das Moderationsteam arbeitet in enger Abstimmung mit den Vertretern der 8 Städte und Gemeinden des Wattenmeer-Achters zusammen. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie bereit wären, Ihre Ideen mit uns zu teilen.

    Mit freundlichen Grüßen,
    das Moderationsteam des Wattenmeer-Achters

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